Geschichte von La Vrille

La Vrille wurde 1994 von Françoise Berguer, der ersten Schweizer Winzerin, und dem Winzer Willy Cretegny gegründet, der im selben Jahr durch ein Urteil des Bundesgerichts die Erlaubnis erhalten hatte, seinen Wein auf den Stadtmärkten zu verkaufen.

Françoise und Willy gehören zu den wenigen Winzern, die sich damals gegen das Finanzierungssystem für die Weinbauförderung aussprachen. Diese gemeinsame Position hat sie einander nähergebracht. Ihre Debatten weiteten sich schnell auf die gesamte Weinbau- und Agrarpolitik aus, namentlich auf die Problematik der Liberalisierung der Weinimporte. Sie organisierten mehrere Demonstrationen in Bern. Die wichtigste fand am 10. September 2001 statt, als 120 Traktoren auffuhren, um gegen die Einführung eines globalen Einfuhrkontingents für Rot- und Weisswein zu protestieren. Darauf folgten Demonstrationen gegen die Agrarpolitik 2002 und die Agrarpolitik 2007, sowie eine Protestaktion gegen die WEKO (Wettbewerbskommission) in Form einer Türblockade, um deren Untätigkeit gegenüber den Tiefstpreisen von Lidl und Aldi anzuprangern, die damals neu auf den Markt drangen. Auch Bundesrat Deiss gelangte ins Visier der beiden Aktivisten, als sie vor seiner Haustür, aus Protest, ein Fuder Kuhmist deponierten, weil er nicht auf die Vorstösse der Regierungen der Weinbaukantone zugunsten des Weinsektors eingegangen war.

Auch auf politischer Ebene ist La Vrille seit Jahren immer wieder präsent mit zahlreichen Referenden und Initiativen, Flugschriften und öffentlichen Briefen. Sie sagt weiterhin laut und deutlich NEIN zu einer Politik mit verhängnisvollen Folgen für die Umwelt und die sozialen Standards.

Eines der Hauptanliegen von La Vrille ist die Rehabilitierung des Protektionismus, denn jede Gemeinschaft hat das legitime Recht, zu schützen, was ihr am Herzen liegt. In diesem Sinne sollten die Kriterien des fairen Handels durchwegs als Marktstandard gelten und anerkannt werden.

In ihrer Eigenschaft, sich an einer Stütze festzuklammern und zum Sonnenlicht aufzusteigen, symbolisiert die Ranke der Weinrebe auf anschauliche Weise

• den entschlossenen Widerstand unseres Diskussionsforums gegen den Freihandel und dessen verheerende Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft • den beharrlichen Kampf für eine Politik der Bündnisfreiheit
• und für soziale und ökologische Nachhaltigkeit.

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